#leitungsnetz
Leitungsnetz
Das Versorgungsgebiet hat ein gut vermaschtes Druckleitungsnetz, Länge rund 19 km. Die Verbindungen von den Reservoirs in die Versorgungsgebiete sind mit Leitungsdurchmessern der Nennweite (NW) 150 mm erstellt. Die Leitung in das Gebiet Haslifeld und Diessbachgraben hat NW 100 mm, Schlupf und Ziegelei NW 125 mm. Die weitere Verästelung erfolgte mit Nennweiten 70 mm bis 150 mm (Ringleitungen). Damit bei Unterhalts- und Ausbauarbeiten nur eine minimale Anzahl Wasserbezüger ohne Versorgung sind, sind total 260 Absperrschieber eingebaut.
Bei der Erstellung der ersten Leitungen wurde als Material Grauguss verwendet. Durch die Weiterentwicklung und geänderte Herstellungsverfahren dieses eher spröden und porösen Materials konnten die steigenden Anforderungen in Bezug auf Hygiene und Festigkeit (Lebensdauer) befriedigt werden. Verschiedene Leitungen im Drucknetz bestehen aus Eternit. Dieser Werkstoff wurde den erhöhten hygienischen Anforderungen gerecht, erwies sich jedoch mit der Zeit als ungünstig bezüglich der Festigkeit (erhöhte Bruchgefahr). Spätere Ausbauten wurden deshalb mit duktilen Gussrohren ausgeführt. Bei neueren Ausbauten und Reparaturen werden Kunststoffrohre und duktile Gussrohre mit optimierten Oberflächen verlegt (z.B. Rohre mit innerer Zement- und äusserer Bitumenoberfläche, oder Rohre mit innerer Epoxibeschichtung und äusserer Verzinkung mit Kunststoffumhüllung). Trotz des Alters der Leitungen von zum Teil über 100 Jahren ist das Leitungsnetz allgemein in einem guten Zustand.
Die Hauszuleitung ist im Eigentum des Hausbesitzers. Bei den meisten Hausanschlüssen wurde auf der Hauptleitung ein Absperrschieber eingebaut. Für die Hauszuleitung kommen heute in der Regel Kunststoffrohre zur Anwendung. Der im Haus installierte Wasserzähler ist Eigentum der WVO und wird zwecks Revision und Neujustierung etwa alle 15 Jahre ausgewechselt. Für die Qualität des Wassers ab Wasserzähler ist der Hausbesitzer verantwortlich. Diesem Umstand ist bei Einbauten von Wasseraufbereitungs-Anlagen und weiteren Zusatzinstallationen Beachtung zu schenken.
#loeschschutz
Löschschutz
Die Wasserverteilung dient nicht nur der Trink- und Brauchwasserversorgung, sondern auch der Löschwasserbereitstellung, sichtbar durch die Hydranten im Verteilgebiet.
Die Ausführungsbestimmungen zum Löschschutz werden durch das kant. Amt für Wasser und Abfall (AWA) und die Gebäudeversicherung des Kantons Bern (GVB) erlassen. Beide Institutionen leisten auch namhafte Beiträge für die Erstellung und zum Teil auch für den Weiterausbau der Löschwasserversorgung.
Als Löschwasserreserven verfügt unsere Gemeinde über mehrere Systeme: Stationäre (Reservoirs und diverse Löschweiher und erdvergrabene Löscheier) und auch eine mobile (Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr). Im Reservoir Bittmoos sind 216 m3, im Reservoir Hauben 400 m3 und im Reservoir Schwand 200 m3 als Löschreserve ausgeschieden. Durch eine spezielle Bogenrohrkonstruktion (Löschwasserbogen) ist der Bezug von Trink- und Brauchwasser nur bis auf das festgelegte Niveau möglich. Das restliche gespeicherte Wasser ist bei Bedarf nur nach Öffnung der Löschwasserklappe zugänglich. Die Löschwasserklappen der 3 Reservoirs können von der Leitzentrale ferngesteuert bedient werden.
Im Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr ist ein Wassertank von 2000 l eingebaut. Diese Wassermenge ist beim Brandereignis sofort als Löschwasser verfügbar, während die nachrückende Mannschaft die Zubringerleitung vom nächstgelegenen Hydranten oder von der Motorspritze ab Bach erstellt.
An das Leitungsnetz sind gegenwärtig 197 Hydranten angeschlossen. Die Wasserentnahme erfolgt in der Regel über zwei Abgänge mit Anschluss Storz 55 (Kupplungssystem Storz mit Durchmesser 55 mm). Die statischen Drücke im Versorgungsgebiet liegen zwischen 2 und 12 bar. Die Funktions- und Frostsicherheit der Hydranten wird alljährlich durch den Betriebsleiter und seine Mitarbeiter kontrolliert.